Patientin Dorothea Heiß mit ihrem frisch operierten Knie gemeinsam mit Chefarzt Dr. med. Marc K. Schuler und Facharzt Dr. med. Folker Franzen - (Foto: Daniel Beer).
19.09.2022 Evangelisches Krankenhaus

Manchmal reicht ein halbes Knie

Im zertifizierten Endoprothetik-Zentrum des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach kommen modernste Voll- und Teilprothesen zum Einsatz.

Dorothea Heiß ist eine aktive Frau. Mit regelmäßigem Wandern und Walken hielt sich die 63-Jährige fit – bis die Schmerzen im rechten Knie immer größer wurden und sie den Spaß an der Bewegung verlor. Im zertifizierten Endoprothetik-Zentrum des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach (EVK), das sowohl auf den Erhalt der eigenen Gelenke als auch auf den Einsatz künstlicher Gelenke spezialisiert ist, konnten ihr Dr. med. Marc K. Schuler, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie, und Facharzt Dr. Folker Franzen zum Glück helfen.

In seiner Praxis für Orthopädie in der Bergisch Gladbacher Innenstadt diagnostizierte Dr. Franzen einen fortgeschrittenen Knorpelschaden im Knie der Patientin: „Das Knie war in einer Hälfte bereits stark von Arthrose betroffen, was die Schmerzen der Patientin in der Bewegung erklärte. Das restliche Knie inklusive Kreuzband und Kniescheibe war jedoch noch gut intakt und gesund. Deshalb wollten wir den Einsatz eines komplett neuen Kniegelenks vermeiden.“ Dr. Franzen und EVK-Chefarzt Dr. Schuler arbeiteten gemeinsam die passende Behandlungsmethode aus.

Die Lösung: Die beiden Ärzte setzten Frau Heiß als erster Patientin am EVK die neueste und modernste Variante einer Teilprothese, eine sogenannte Schlittenprothese, ein. Diese ersetzt nur die von Arthrose betroffene innere Hälfte des Kniegelenks. „Wir versuchen immer möglichst viel eigenes Gewebe und Knochen des Patienten zu erhalten. Das Vorgängermodell dieser Schlittenprothese hatten wir bereits erfolgreich im Einsatz und erwarten uns nach dem Update von 2022 weiterhin beste Behandlungserfolge“, erklärt Dr. Schuler.

Mit ihrem halben neuen Kniegelenk, das nun wieder wie ein ganzes gesundes funktioniert, ist Dorothea Heiß sehr zufrieden: „Bereits kurz nach der Operation waren die Schmerzen praktisch weg.“ Insgesamt habe sie sich in jeder Phase der Behandlung im Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach gut von Ärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten betreut und herzlich umsorgt gefühlt. „Mir wurde genau erklärt, wie der Eingriff funktioniert und alle meine Fragen wurden geduldigund ausführlich beantwortet. Das gab mir jederzeit ein gutes Gefühl.“ Wandern und Walken sind für die 63-Jährige jetzt wieder ein Vergnügen.

Neben dem Kontakt über ihren Orthopäden Dr. Franzen, der als einer der Operateure im zertifizierten Endoprothetik-Zentrum des EVK arbeitet, folgte Heiß auch einer Empfehlung aus ihrer Familie: „Mein Sohn ist Arzt bei der Bundeswehr und hat sich das Leistungsspektrum des EVK genau angesehen und mich in der Entscheidung zur Behandlung hier bestärkt.“ Positive Rückmeldung von Patienten sind für Dr. Schuler die höchste Form der Anerkennung, wie er sagt: „Offizielle Zertifikate sind zwar wichtig, aber glückliche Menschen nach erfolgreicher Behandlung durch uns stellen die größte Motivation dar.“

Das Endoprothetik-Zentrum des EVK wird jedes Jahr erneut durch die EndoCert-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie geprüft und erfolgreich rezertifiziert. Behandlungsschwerpunkt des Zentrums ist der Einsatz von künstlichen Knie-, Hüft- und Schultergelenken bei verschiedenen Problemen, wenn ein arthroskopischer Gelenkerhalt nicht mehr möglich ist.
„Wir sind in unserer Klinik so ausgestattet, dass wir mehrere Gelenke jeder Art täglich einsetzen können, also auch individuell anpassen, was jeder einzelne Mensch braucht“, erklärt der Chefarzt.

Die Zielsetzung von Dr. Schuler und seinem Team ist die sofortige vollständige Belastbarkeit und freie Beweglichkeit der neuen Kunstgelenke bereits am OP-Tag ohne Bettlägerigkeit, die Vermeidung von Schläuchen, die aus dem Körper ragen, ebenso wie die Vermeidung von Blutergüssen sowie möglichst kosmetisch schöne und somit wenig sichtbare Narbenbildungen. „Manchmal reicht ein halbes Knie, um einen ganzen Menschen wieder glücklich zu machen“, resümiert Dr. Schuler den Einsatz modernster Teilgelenke.

Text: Daniel Beer