
Informationswochen Demenz
Informationswochen Demenz
Wir begrüßen Sie zu den Informationswochen Demenz im Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach. Demenz ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die zum Verlust von geistigen Fähigkeiten und zu Veränderungen im Verhalten führen können. Immer mehr Menschen sind davon betroffen und somit auch deren Angehörige. Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, sich vom 05. bis 23. Juni umfassend zu informieren. Schauen Sie sich Beispiele für optimierte Wohnungseinrichtungen an, besuchen Sie die vielfältigen Vorträge, kommen Sie zum Schulungskurs für pflegende Angehörige und besuchen Sie den Gottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz. Uns ist es wichtig, Sie im Umgang mit dieser lebensbestimmenden Erkrankung nicht alleine zu lassen. Alle Angebote sind kostenlos. Für einige ist eine Anmeldung erforderlich. Sie finden alle Informationen auf dieser Internetseite.
Musterwohnung Demenz der AOK
Wie kann der eigene Wohnraum für Menschen mit einer Demenz zu gestaltet werden, sodass er Orientierung, Sicherheit und zugleich Wohlbefinden bietet? Antworten auf diese Fragen gibt die Musterwohnung Demenz der AOK. Die Ausstellung richtet sich an pflegende Angehörige und weitere Interessierte. Der kostenlose Besuch der Musterwohnung ist in der Zeit vom 05. Juni bis 23. Juni jeweils montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr möglich und wird durch Fachpersonal begleitet.
Die Ausstellung befindet sich im kleinen EVK-Forum im Ärztehaus I (5. Etage).
Anmeldung:
AOK Servicestelle Demenz
Tel.: 0211 / 8791 58710 | E-Mail: sst_demenz@rh.aok.de
Besichtigungen ohne Führung sind leider nicht möglich.
Vortragsprogramm
Alle Vorträge finden im großen EVK-Forum im Ärztehaus 1 (5. Etage) statt. Beginn jeweils 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
5. Juni 2023: Grenzen der häuslichen Betreuung und Pflege eines demenziell erkrankten Menschen
Referent: Thomas Miedzinski (Einrichtungsleiter Evangelische Altenpflege Bergisch Gladbach)
Im Vortragsprogramm der Informationswochen Demenz am EVK geht es am 05. Juni um 18 Uhr um die Frage, wann der Einzug in ein Heim sinnvoll und notwendig ist. Spätestens seit der Einführung des Pflegestärkungsgesetzes 1 im Jahr 2015 wird es vielen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland ermöglicht, auch mit steigender Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit deutlich länger in ihrem eigenem zu Hause zu bleiben.
Dies hatte aber auch einen Wandel in der Einstellung der Gesellschaft zur Folge. Es wird inzwischen häufig angenommen, dass die Betreuung- und Pflege durch die Angehörigen mit der Unterstützung von Pflege- und Betreuungsdiensten allein zu bewältigen ist. Der enorme Betreuungsaufwand eines fortgeschritten demenziell erkrankten Menschen wird hingegen häufig nicht berücksichtigt. Viele dieser Menschen benötigen Betreuung und Beaufsichtigung nahezu rund um die Uhr, da sie sich durch ihr Verhalten sonst selbst gefährden würden.
Viele Angehörige fühlen sich in der Verantwortung, diesen enormen Aufwand zu leisten. Ohne Fachwissen und völlig überfordert gelangen sie damit häufig an ihre Grenzen und darüber hinaus. Die Heimunterbringung eines fortgeschritten demenziell erkrankten Menschen in einer darauf spezialisierten Einrichtung kann für Familien und für die Betroffenen daher eine große Hilfe sein. Im Vortrag erklärt Referent Thomas Miedzinski, wann der Einzug in ein Heim sinnvoll und notwendig ist und wo die Möglichkeiten und Grenzen einer stationären Einrichtung mit dem Schwerpunkt Demenz liegen.
6. Juni 2023: Darf der noch fahren? Autofahren bei Demenz
Referentin: Nicole Sutschet (Verkehrssicherheitsberaterin)
Verkehrssicherheitsberaterin Nicole Sutschet spricht über rechtliche Aspekte des Führerscheins und die damit verbundenen Auswirkungen und Grenzen zum Autofahren bei einer Demenzerkrankung. Sie gibt praktische Hilfestellung für Angehörige und Interessierte, um dieses schwierige Thema erst einmal anzusprechen, denn es geht immer um die Mobilität und Selbstständigkeit des Betroffenen. Sutschet hat festgestellt, dass die Thematik viele Menschen beschäftigt, aber kaum jemand darüber sprechen oder sich damit beschäftigen möchte. Sie klärt über die Fragen auf, wann Angehörige eingreifen sollten bzw. wann sie möglicherweise in der Pflicht dazu sind und wo es Hilfe dafür gibt.
07. Juni 2023: Ich lasse mich doch nicht entmündigen! Vorsorgevollmacht, Betreuung und Ehegattenvertretungsgesetz unter besondere Berücksichtigung von Demenzerkrankungen
Referentin: Claudia Freudenberger (Betreuungsbehörde Bergisch Gladbach)
Wenn Menschen ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst erledigen können, sei es aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung (z.B. einer Demenzerkrankung), entstehen viele Fragen wie etwa: Wer regelt die Vermögensangelegenheiten? Wer ist Ansprechpartner von Ärzten und kann wichtige medizinische Entscheidungen treffen?
Ohne eine entsprechende Vorsorge dürfen auch Angehörige diese Angelegenheiten nicht erledigen. Um die Anordnung einer rechtlichen Betreuung zu vermeiden, ist die vorherige Erteilung einer rechtswirksamen Vollmacht erforderlich. In medizinischen Notsituationen dürfen Ehegatten den anderen Ehegatten für einen befristeten Zeitraum vertreten.
In einer aktiven Diskussion vermittelt Referentin Claudia Freudenberger von der Betreuungsbehörde Bergisch Gladbach wichtige Informationen zu der Anordnung einer rechtlichen Betreuung und dem Betreuungsrecht, der Vorsorgevollmacht und dem Ehegattennotvertretungsrecht und beantwortet Fragen der Zuhörer.
12. Juni 2023: Ist das noch lebenswert? Ethische Aspekte bei Demenzerkrankungen
Referentinnen: Sandra Bornkessel (Ethikberaterin) | Steffi Malzahn (Ethikberaterin)
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Ethik? Es kann hilfreich sein, Situationen im Fortschreiten der Erkrankung gesondert zu betrachten. Dabei stehen Selbstbestimmung, Wohl- und Nutzenabwägung, Leidensminderung und medizinische Indikation im Vordergrund. Schwerpunkt ist die Förderung und der Erhalt von Alltagsfähigkeiten. Sollten diese jedoch zunehmend schwinden, ist es wichtig, frühzeitig die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Unterstützung zu nutzen. Im Sinne des Erkrankten, aber auch seiner Angehörigen.
13. Juni 2023: In Bewegung bleiben! Effekte von Bewegung bei Demenzerkrankungen
Referent: Thiemo Schnorr (Bewegungstherapeut LVR Klinik Köln)
Sport ist schon lange kein ausschließliches Phänomen der jungen Generationen mehr, denn auch im hohen Alter erfreut sich die körperliche Betätigung steigender Anhängerzahlen. Neben einer Verbesserung des Wohlbefindens und der Alltagsfähigkeiten kann körperliche Aktivität auch bei altersbegleitenden Erkrankungen sowohl präventiv als auch therapeutisch unterstützen. Warum es nie zu spät ist, mit dem Sport anzufangen und wie regelmäßige körperliche Betätigung neurodegenerativen Erkrankungen wie einer Demenz entgegenwirken oder bei der Behandlung dieser helfen kann, erklärt Bewegungstherapeut Thiemo Schnorr in seinem Vortrag.
14. Juni 2023: Aktuelles zur Diagnostik und Therapie der Alzheimer-Krankheit
Referent: Prof. Dr. med. Frank Jessen (Chefarzt Psychiatrie Universitätsklinik Köln)
Professor Dr. Frank Jessen ist Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik in Köln. Als Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und assoziierter Forscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) ist er einer der führenden Ärzte in der Diagnostik und Behandlung von Demenzerkrankungen.
In seinem Vortrag wird er auf die neuesten Entwicklungen in der Diagnostik von Demenz eingehen und einen Ausblick auf die mögliche blutbasierte Diagnostik von Alzheimererkrankungen geben. Außerdem wird er über neueste Entwicklungen bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit berichten und insbesondere die Antikörpertherapie vorstellen und einordnen. Dabei geht er sowohl auf die neuesten Studienergebnisse ein als auch auf die Frage, was diese aktuell und für die Zukunft im ärztlichen Alltag bedeuten werden.
Der Vortrag richtet sich an Fachpersonal. Zwei CME-Punkte sind bei der Ärztekammer Nordrhein beantragt.
15. Juni 2023: Emotionale Intelligenz in der palliativen Begleitung bei Menschen mit Demenzerkrankung
Referentinnen: Dr. med. Annette Wille-Friederichs (Palliativärztin), Dr. med. Antje Schneider (Palliativärztin)
Verstehen und Wahrnehmen von sowie der Umgang mit Emotionen sind bei Menschen mit Demenzerkrankungen ein äußerst wichtiger Aspekt in der Begleitung und palliativen Versorgung. Wie gelingt es, die eigenen emotionalen Zustände zu identifizieren und der Situation anzupassen? Die Palliativärztinnen des SAPV-Teams Rheinisch-Bergischer Kreis, Dr. Annette Wille-Friederichs und Dr. Antje Schneider, werden an Fallbeispielen erklären, wie sie sich in diesen Situationen verhalten, welche Maßnahmen sie anwenden und wie sie komplexe affektive Veränderungen bei demenziell veränderten Menschen positiv unterstützen. Dabei kommen Validationstechniken zum Einsatz, deren Grundsätze von der Gerontologin Naomi Feil begründet wurden.
19. Juni 2023: Mehr als Worte - gelingende Kommunikation bei Demenzerkrankten
Referentin: Katharina Regenbrecht (Koordinatorin Demenzinitiative TANDEm)
Mit dem fortschreitenden Verlauf einer Demenzerkrankung wird die Kommunikation zunehmend erschwert. Dies führt häufig zu Missverständnissen und Frust bei allen Beteiligten. Auch das Verhalten wird durch die Erkrankung beeinflusst. Viele Verhaltensweisen lassen die Angehörigen an ihre Grenzen kommen. Im Vortrag werden Ursachen für Kommunikationsschwierigkeiten und herausforderndes Verhalten vorgestellt. Außerdem werden Strategien besprochen, wie man am besten mit den zuvor dargestellten Herausforderungen umgehen kann.
20. Juni 2023: „Am Brunnen vor dem Tore“ - Über das Potenzial von Musiktherapie mit Volksliedern und alten Schlagern bei Demenz
Referentin: Susanne Gratz (Musiktherapeutin Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft)
Musik gilt als Königsweg in der Begleitung von Menschen mit Demenz, denn musikalische Erfahrungen sind resistent gegen das Vergessen. Volkslieder und alte Schlager stellen dabei ein wertvolles kollektives Instrumentarium dar, das den meisten Demenzkranken bekannt ist und zudem universale Themen des Menschseins behandelt. Der Vortrag vermittelt anhand von Lied-Beispielen, wie mit ausgewählter Musik innere Bilder geweckt, Ausdruck ermöglicht, Identität gestärkt, Kompetenz erlebt und Atmosphäre geschaffen werden können.
21. Juni 2023: Vergesslich? Dement? Alzheimer? Demenzerkrankungen - ein komplexes Thema verständlich erklärt
Referentin: Meike Jacobsen (Oberärztin EVK Bergisch Gladbach)
Ist das nur Vergesslichkeit oder doch schon eine Demenz? Was bedeutet eigentlich Alzheimer-Demenz? Welche unterschiedlichen Demenzerkrankungen gibt es und warum ist es wichtig, diese zu unterscheiden? Welche Untersuchungen sind erforderlich und sinnvoll?
Die medizinischen Aspekte von Demenz-Erkrankungen sind ein Dschungel aus Fachbegriffen und Informationen, die für Laien oft schwer verständlich sind. Dies kann zu Verwirrung, Unsicherheiten und Ängsten führen.
In diesem Vortrag werden die wichtigsten medizinischen Fakten verständlich erläutert, Einblicke in die Welt der medizinischen Diagnostik und Therapie gegeben und ein grundlegendes Verständnis von Demenzerkrankungen vermittelt.
Meike Jacobsen ist Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und Oberärztin der Gerontopsychiatrie am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach.
Gottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz
Pastor Dr. Rainer Fischer, Seelsorger im EVK und den zugehörigen diakonischen Einrichtungen auf dem Quirlsberg, lädt ein zu einem ökumenischen Gottesdienst ohne lange Liturgie in leichter Sprache und mit viel Musik mit einfachen Liedzeilen zum Mitsingen. Musikalische Mitgestaltung durch den EVK-Projektchor.
Sonntag | 18. Juni | 11 Uhr
Gnadenkirche
Hauptstraße 256
51465 Bergisch Gladbach
Schulungskurs „Leben mit Demenz“ für pflegende Angehörige
Das Schulungs- und Informationsangebot bietet Angehörigen und Interessierten die Möglichkeit, sich über das Krankheitsbild Demenz und die damit einhergehenden Herausforderungen zu informieren und auszutauschen. Die Schulung wird vom Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. in Kooperation mit der AOK Rheinland/Hamburg und dem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach angeboten. Teilnehmer erhalten ein Zertifikat. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Kurstermine
22.06.2023 | 16:00–19:00 Uhr (Module 1-2)
29.06.2023 | 16:00–19:00 Uhr (Module 3-4)
06.07.2023 | 16:00–19:00 Uhr (Module 5-6)
20.07.2023 | 16:00–19:00 Uhr (Module 7-8)
Anmeldung:
AOK Servicestelle Demenz
Tel.: 0211 / 8791 58710
E-Mail: sst_demenz@rh.aok.de
Informationen über ambulante und stationäre Pflege
Im Rahmen einer kleinen Ausstellung mit Informationsmaterial können sich Besucher über die verschiedenen medizinischen sowie ambulanten und stationären Pflegeangebote für Menschen mit Demenz des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach sowie der Evangelischen Altenpflege Bergisch Gladbach informieren.
Die Ausstellung befindet sich im Flur des EVK-Forum im Ärztehaus I (5. Etage).
Veranstaltungsort

Anreise und Parken
Wenn Sie mit dem Pkw anreisen, empfehlen wir Ihnen unser großzügiges, mehrgeschossiges Parkhaus mit Fahrstuhl direkt gegenüber dem Haupteingang.
Mit dem öffentlichen Nahverkehr können Sie mit den Buslinien 453, N45 und N46 bis zur Haltestelle Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach fahren.
Kooperationspartner

Weitere Informationen und Kontakt
Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Meike Jacbosen
Ferrenbergstraße 24
51465 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202 / 122 3100
E-Mail: informationswochendemenz@evk.de