Foto: EVK Bergisch Gladbach - PD Dr. med. Fritz-Georg Lehnhardt.
31.07.2019 Neuer Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt

Deutliche Ausweitung der Behandlungsangebote geplant

Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach: Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt ist seit heute neuer Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.

(Bergisch Gladbach, 1.4.2019) Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt ist seit heute neuer Chefarzt im Kollegialsystem der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach, zusammen mit der seit einigen Jahren dort bereits chefärztlich tätigen Veronika Friedel. Der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie war bislang als leitender Oberarzt an der Uniklinik Köln tätig und tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Ulrich Schultz-Venrath an.

Auf seiner Agenda für die Tätigkeit am EVK hat Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt drei Dinge stehen: die Einführung neuromodulatorischer Therapieverfahren als „dritte Säule“ des stationären psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungsangebots, die Ausweitung des psychotherapeutischen Behandlungsspektrums durch kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren und die Bereitstellung innovativer „sektorübergreifender“ Versorgungsmodelle, bei denen psychisch akut erkrankte Menschen auch zuhause aufgesucht und behandelt werden können.

Vor allem für Patienten mit schwergradigen Depressionen und Psychosen, die auf medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsformen nicht ausreichend ansprechen, möchte Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt mit den neuromodulatorischen Stimulationsverfahren neue Therapieangebot am EVK einführen. Die früher auch als „Heilkrampftherapie“ bezeichnete Elektrokonvulsionstherapie (EKT) hat sich durch eine ganze Reihe von technischen Neuerungen sowie den Einsatz moderner Narkoseverfahren zu einem hochwirksamen und risikoarmen Therapieverfahren weiterentwickelt. Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist ein modernes, nebenwirkungsarmes Therapieverfahren, welches alternativ und ergänzend zur Regelbehandlung depressiver Episoden eingesetzt werden kann. In Kooperation mit der Klinik für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie an der Uniklinik Köln bietet Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt seit kurzem auch die Vagus-Nerv-Stimulation (VNS) als ein minimal-invasives, operatives Therapieverfahren zur langfristigen Behandlung von Depressionen an.

Unter dem im Sozialgesetzbuch neuen Begriff „Stationsäquivalente Behandlung (StäB)“ sollen Patienten im häuslichen Umfeld erreicht werden, die zum Beispiel  aufgrund ihrer Angststörungen oder Psychosen den Weg in die Klinik nicht schaffen, für die aber aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung eine ambulante Behandlung nicht ausreicht. Hierfür hat Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt an der Uniklinik Köln die „Zuhausebehandlung in psychischen Krisen“ als StäB-Projekt konzipiert und mit angeschoben.

Mit der Ausweitung der Behandlungsangebote am EVK möchte Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt ein sowohl am individuellen Versorgungsbedarf der Patienten passgenau ausgerichtetes, als auch an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiertes Therapiespektrum anbieten. Entscheidend sei hierbei eine präzise Indikationsstellung - unter der Frage „Was ist für wen und zu welchem Zeitpunkt geeignet?“ Durch den stetigen Anstieg der Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen aufgrund psychischer Erkrankungen sei es zunehmend erforderlich, die Behandlungsangebote des akutversorgenden Krankenhauses am Versorgungsbedarf der Menschen auszurichten, die diese Leistungen in Anspruch nehmen, so Priv.-Doz. Dr. Fritz-Georg Lehnhardt.