Brustzentrum

Im Rahmen der Brustsprechstunde erfolgt zunächst die Erhebung Ihrer Krankengeschichte (Anamnese). Dazu führen Sie zunächst ein ausführliches Gespräch mit einem unserer Oberärzte – allesamt erfahrene Brustoperateure.

Die nachfolgende Untersuchung besteht aus einem Abtasten beziehungsweise gegebenenfalls auch einer Mammographie per Ultraschall oder Röntgen. Sollten Sie zu diesem Termin bereits Bilder mitgebracht haben, so werden diese – eventuell unter Einbeziehung eines Radiologen –  ausgewertet. Für die Untersuchung stehen uns dabei modernste Ultraschallgeräte zur Verfügung, die zum Beispiel auch eine dreidimensionale Bildgebung oder eine Darstellung der Gewebefestigkeit (Elastografie) ermöglichen.

Anhand der gewonnenen Ergebnisse definieren wir das weitere Vorgehen: Wenn in naher Zukunft lediglich Kontrolluntersuchungen notwendig sind, legen wir dafür die Zeitintervalle fest.

Wenn eine weitere, feingewebliche Abklärung notwendig ist, führen wir eine ambulante Gewebeentnahme unter örtlicher Betäubung durch. Innerhalb von zwei Tagen liegt uns dann eine präzise Diagnose vor, anhand derer wir dann in einem zweiten Termin die weiteren Therapieschritte besprechen.

Wenn Sie es wünschen, können wir zu diesem Zeitpunkt umgehend unsere Psychologische Psychotherapeutin/Psychoonkologin einbeziehen, um Ihnen von Anfang an zusätzliche Unterstützung zu bieten.

Außerdem erhalten Sie einen Beratungsorder mit Ihren Ansprechpartnern und weiterem Informationsmaterial. Hier können Sie auch Ihre Befunde und weitere Unterlagen aufbewahren.

Das Ziel der operativen Therapie ist die vollständige Entfernung eines bösartigen Tumors. Durch die vielfältigen Maßnahmen der Brustkrebsfrüherkennung und die verfeinerten Operationstechniken gelingt es uns dabei heute in über 70 Prozent der Fälle, brusterhaltend zu operieren.

Dabei ist es nicht nur wichtig, den bösartigen Tumor zu entfernen, sondern auch ein optimales kosmetisches Ergebnis zu erzielen.

Besteht aus medizinischer Sicht die Notwendigkeit zur Entfernung der Brust, bieten wir Ihnen einen sofortigen oder einen späteren Wiederaufbau der Brust an. Dieser kann zum Beispiel durch Implantate oder durch die Verwendung von Eigengewebe durchgeführt werden.

Eine medikamentöse Therapie (Chemotherapie) setzen wir entweder unterstützend (adjuvant) vor der geplanten Haupttherapie (meistens eine Operation) ein oder danach. Kommt sie vorher zum Einsatz, sprechen wir von einer „neoadjuvanten“, danach von einer „adjuvanten“ Therapie. In der Regel wird die Chemotherapie dabei ambulant im Brustzentrum durchgeführt. Nach einem Termin können Sie direkt wieder nach Hause.

Kopfhautkühlung
In unserem Brustzentrum bieten wir die kostenlose Möglichkeit der Kopfhautkühlung während der Chemotherapie an. Die Anwendung der Kopfhautkühlung oder der „Kühlkappen“ hat sich als wirksame Methode zur Bekämpfung des chemotherapie-induzierten Haarausfalls bewährt und kann zu einer Reduzierung des Haarausfalls führen. Für Patienten bedeutet dies, dass sie eine gewisse Kontrolle über ihren Körper zurückgewinnen und ihre Privatsphäre behalten.Die Erfolgsraten sind von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z.B. den eingesetzten chemotherapeutischen Medikamenten. Der Einsatz von den Kühlkappen hat keine Nebenwirkungen. Durch die Kühlung ziehen sich die Gefäße der Kopfhaut zusammen, und die Chemotherapie gelangt dadurch nicht bis dorthin und schädigt dadurch weniger die Haarwurzeln. Bei Verwendung der Kühlkappen fühlt es sich zunächst kalt an, jedoch nicht unerträglich. Nach 10 bis 15 Minuten ist die Kälte weniger spürbar und selten bekommen Patienten während der Behandlung Kopfschmerzen. Wir empfehlen zur Vorsorge eine Decke mitzubringen, zusätzlich versorgen wir Sie mit Tee, Kaffee, Kakao oder einer warmen Brühe. Es werden stets Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um freiliegende Hautstellen vor Frostbeulen zu schützen. Ca. 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie, während der Phase der Infusion und auch noch nach der Infusion, sollte die Kühlkappe getragen werden. Die genaue Dauer des Tragens nach der Infusion hängt von den verabreichten chemotherapeutischen Medikamenten ab. Die Kappe kann schnell und einfach vom System entfernt werden, falls Sie zwischendurch z.B. auf die Toilette gehen müssen. Die Kopfhaut bleibt für bis zu 10 Minuten auf der gewünschten Temperatur ohne den Kopfhaut-Kühl-Vorgang zu beeinflussen. 

Durch die Diagnose Krebs kommt plötzlich viel Unbekanntes auf Sie zu: Viele Untersuchungen, komplexe Informationen, neue Gesichter, Unsicherheiten, Ängste und Sorgen. Neben der medizinischen Betreuung ist es ebenso wichtig, die Psyche zur Bewältigung einer solchen Krise mit einzubeziehen. Zu diesem Zweck bieten wir Ihnen und Ihren Angehörigen in allen Stadien der Diagnostik und Therapie unsere psychoonkologische Betreuung an.

Ziele und Inhalte dieser Betreuung können sein:

• Identifikation persönlicher Belastungsfaktoren und deren Bearbeitung
• Sortieren von Gedanken und Gefühlen
• Entlastung in Krisensituationen
• Entwicklung von persönlichen Bewältigungsstrategien
• Umgang mit körperlichen Veränderungen sowie anstehenden Untersuchungen und Behandlungen
• Hilfe beim Umgang mit Sorgen und Befürchtungen bezüglich der Erkrankung
• Unterstützung bei Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen oder Ängsten
• Entwicklung einer hilfreichen Einstellung zur Behandlung
• Hilfestellung bei der Kommunikation mit Angehörigen und Freunden
• Erlernen von Entspannungstechniken
• Verbesserung der Lebensqualität
• Schöpfen neuer Kraft und Neuorientierung

Unser psychoonkologisches Team, bestehend aus spezialisierten Ärztinnen sowie einer ärztlichen Psychotherapeutin, unterstützt Sie in allen Phasen der Erkrankung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

Bereits bei Diagnosestellung und prästationär bieten wir unsere psychoonkologische Betreuung an. Im stationären Bereich begleiten wir Sie im Rahmen von täglichen Visiten sowie Einzelgesprächen, bei Bedarf auch mit Ihren Angehörigen. Im weiteren Behandlungsverlauf sind unsere Psychoonkologinnen auch gerne ambulant für Sie da. Hierzu können Sie Gesprächstermine über das Brustzentrum vereinbaren.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, eine formverändernde Brustoperation durchführen zu lassen, beraten wir Sie gerne hinsichtlich der etwaigen therapeutischen Möglichkeiten. In vielen Fällen können wir einen Befundbericht erstellen, mit dem Sie die Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse beantragen können.

Die Operateure unseres Brustzentrums führen regelmäßig folgende plastisch-ästhetischen Eingriffe durch:

• Brustverkleinerungen
• Bruststraffung
• Brustvergrößerung mit Implantaten
• Fettabsaugung
• Fettunterspritzung
• Korrektur von Fehlbildungen

In unserem Zentrum bieten wir Patientinnen die Teilnahme an hochmodernen Studien an. Aktuell laufen bei uns folgende Studien:

Brustkrebs

• ADAPT Cycle (früher Hormonrezeptor positiver Brustkrebs)
• Ribanna ( fortgeschrittener Hormonrezeptor positiver Brustkrebs)

Eierstockkrebs

• Score Studie

Für weitere Informationen können Sie sich über das Sekretariat des Brustzentrums mit uns in Verbindung setzen.

Für alle Mitarbeiter des Brustzentrum des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach gilt der Anspruch, Sie optimal aufgeklärt, betreut und zeiteffektiv zu behandeln. Als Ihnen vollständig zugewandtes Zentrum verfolgen wir stets die Ziele:

• der Früherkennung und Behandlung unter einem Dach,
• der strukturierten Zusammenarbeit aller am Behandlungsprozess beteiligten Abteilungen und Einrichtungen sowie
• der bestmöglichen persönlichen und fachlichen Kompetenz aller Mitarbeiter des Brustzentrums durch strukturierte Fort-und Weiterbildungsmaßnahmen.

Durch die Zertifizierung werden die Ablaufstrukturen und Qualitätsmerkmale regelmäßig überprüft, Verbesserungspotenziale erkannt und umgesetzt. Das Brustzentrum ist dabei stets offen für alle Kooperationspartner, die an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Patientenversorgung mitarbeiten wollen.