Ulrike Rütter-Reino arbeitet seit 23 Jahren beim EVK Bergisch Gladbach.
21.10.2022 Ich arbeite gerne im EVK als Stationssekretärin

„Hier ist es viel, viel schöner!“

Ulrike Rütter-Reino erzählt von ihrem Alltag auf der Station für Unfallchirurgie und wie sie sich fit hält.

Ich bin Ulrike Rütter-Reino und ausgebildet als medizinische Fachangestellte. Ich lebe in Bergisch Gladbach und arbeite im Evangelischen Krankenhaus seit 23 Jahren. Wer mich sucht, findet mich auf der Station 3B, wo ich als Stationssekretärin der Unfallchirurgie arbeite.

Es ist verrückt, aber ich gehe so gerne hier ins EVK arbeiten. Das macht mir immer noch Spaß. Nach 23 Jahren! Ich bin total glücklich. Es ist so ein toller Job!

Als Stationssekretärin bin ich die erste Anlaufstelle für alle, die neu auf Station kommen. Ich zeige den Patienten alles, bringe sie auf ihr Zimmer und erkläre ihnen, was für sie wichtig ist. Überwiegend bin ich im Stationszimmer anzutreffen: Ich nehme alle Telefonate entgegen, koordiniere Abläufe, kümmere mich um die Aktenverwaltung und bestelle die Krankentransporte. Wenn unsere Patienten entlassen werden, gebe ich ihnen den Arztbrief und die Medikamente mit.

Aber auch andere Aufgaben mache ich auf Station gerne: Ich übernehme zum Beispiel die Patientenklingel, wenn die Krankenschwestern gerade beschäftigt sind. Und manchmal „fahre“ ich in den OP mit, wie wir sagen. Das heißt, ich fasse beim Patientenbett mit an, um es zur OP-Schleuse zu schieben.

Ich bin froh, dass ich hier gelandet bin! Ursprünglich war ich zehn Jahre in einer Arztpraxis angestellt, bis ich meine drei Kinder bekommen habe. Doch ich wollte nicht nur Mutter sein, sondern auch wieder arbeiten. 1999 habe ich mich dann auf Stellenanzeigen von Arztpraxen beworben – ohne Erfolg. Eine Freundin hatte dann die Idee, ich solle eine Initiativbewerbung ans EVK schicken. Heute sage ich: Zum Glück bin ich in den Praxen nicht genommen worden, denn hier ist es viel, viel schöner!

In meiner Freizeit komme ich übrigens auch ins EVK: jeden Dienstag zum Kurs für Halswirbelsäulengymnastik. Seit 2013! Damals hatte ich ganz extreme Rückenschmerzen, ich war ganz verspannt. Deshalb wollte ich was für mich machen und stieß auf einen Flyer der P.U.R.-Gesundheitskurse. Der Sport tut mir gut und es ist einfach ein toller Kurs, der sehr viel Spaß macht. Deshalb bin ich all die Jahre dabeigeblieben und die Übungen sind mir längst in Fleisch und Blut übergegangen.

Ich gehe aber auch gern schnell spazieren. Und seit Corona versuche ich, jeden Tag eine bis anderthalb Stunden zu gehen. Ich mache mir dabei die „Knöppe“ in die Ohren und höre Musik. Dann bin ich im „Flow“ und vergesse alles um mich. Man muss ja einen Ausgleich haben, um am nächsten Tag wieder aufnahmefähig zu sein.

Gerade in der letzten Zeit bin ich wie alle auf unserer Station aber auch öfters an meine Grenzen gestoßen: wegen Überbelegung, Krankheitsausfällen und Corona-Besonderheiten. Ohne Maske durchatmen können wir nur mal kurz in unserer Stationsküche. Zum Glück sind wir so ein tolles Team! Das zeigt sich auch in den vielen schönen Dingen, die wir von unseren Patienten zu hören bekommen, und in ihren positiven Bewertungen. Wenn ich die Entlassungspapiere übergebe, wollen manche tatsächlich gar nicht nach Hause. „Ihr lacht so viel. Kann ich nicht noch eine Nacht bleiben?“ – das habe ich schon öfters gehört.

Die Mischung aus den organisatorischen Aufgaben und dem Patientenkontakt macht meine Arbeit so interessant. Ich freue mich auch an der Veränderung vieler Patienten: Die kommen gekrümmt und mit schmerzverzerrtem Gesicht hier an, und nach der Behandlung höre ich sie lachen. Das ist so schön! Deshalb mache ich den Job auch so gerne.

Ulrike Rütter-Reino ist ausgebildete Medizinische Fachangestellte. Sie lebt in Bergisch Gladbach und arbeitet im Evangelischen Krankenhaus seit 23 Jahren. Wer sie sucht, findet sie auf der Station 3B, wo sie als Stationssekretärin der Unfallchirurgie tätig ist.

Aufgezeichnet von Ute Glaser