Pflegedienstleiterin Monika Meihack (rechts) erklärt einer Besuchergruppe die Abläufe im Hospiz am EVK - (Foto: Daniel Beer).
26.08.2021 Hospiz am EVK

„Leben bis zuletzt“ erlebbar gemacht

Das Hospiz am EVK präsentierte sich am Tag der offenen Tür mit Informationen und Unterhaltung.

Einen Wunsch hatte Monika Meihack, Pflegedienstleiterin des stationären Hospizes am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK), für den Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag (21. August): „Wir möchten heute vermitteln, dass es in einem Hospiz nicht nur traurig ist, sondern dass hier auch große Lebensfreude herrscht und unsere Gäste, Angehörigen und das Team gemeinsam viel Spaß haben“, sagte Meihack zur Eröffnung. Ihr Wunsch sollte in Erfüllung gehen.

Über den gesamten Samstagnachmittag besuchten schätzungsweise 150 bis 200 Menschen das Fest im Hospiz und bekamen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Information und Unterhaltung geboten. Dabei machte besonders der Auftritt der Kindertanzgruppe Immekeppler Stäänefleejer die Lebensfreude erlebbar, für die das Hospiz am EVK mit seinem Leitmotiv „Leben bis zuletzt“ steht.

Und auch die weiteren Musikbeiträge, unter anderem vom Gospelchor Cantanova sowie den Musikern Paschalis Lüders und Konrad Mäurer als Duo Pascal, erfreuten die Anwesenden. Kulturell rundeten Charlotta Kissler von der Musikschule Bergisch Gladbach an der Harfe, Meike Jacobsen mit Akkordeon und Dudelsackspieler Marc Steffens das Programm ab. Christian Simon und Anne-Christin Simon von „Simon – Musik für Alle“ unterstützten den Tag der offenen Tür mit Veranstaltungstechnik.

Über die medizinischen Aspekte der Hospizarbeit berichteten in sehr gut besuchten Vorträgen die Hausärzte Dr. med. Adina-Roxana Bunea, Dr. med. Ralph Laske und Dr. med. Antje Schneider. Ziel ist es, den Menschen in der letzten Phase des Lebens neben Lebensqualität auch die bestmögliche Linderung von Schmerzen und anderen körperlichen und seelischen Symptomen zu ermöglichen. Eine medizinische Therapierung erfolgt im Hospiz bewusst nicht mehr, erklärten die Ärzte.

Die weiteren Vorträge, wie etwa über Klangschalentherapie von Gerda Kaltenbach und den Einsatz von Aromaölen von Janine Winkelmann, stießen ebenfalls auf Interesse bei den Zuhörern und zeigten die Vielfalt der psychosozialen Betreuung der Gäste im Hospiz. Ute Reher, Koordinatorin beim ambulanten Hospizverein „Die Brücke“ – Kooperationspartner des Hospiz am EVK – berichtete mit Anekdoten und Erlebnissen aus dem Alltagsleben der Gäste.  

In kleinen Gruppen konnten die Besucher das Hospiz im Rahmen von Führungen kennenlernen. Das Hospiz am EVK verfügt über acht Gästezimmer und wurde im Januar 2020 offiziell eröffnet. Bis heute hat das Hospiz-Team bereits fast 180 Menschen auf dem letzten Lebensweg begleitet. Einrichtungsleiter Thomas Stokowy zog nach dem ersten Tag der offenen Tür ein sehr positives Fazit: „Wir konnten bei vielen Besuchern wichtige Aufklärungsarbeit über den Sinn und die Aufgaben eines Hospizes leisten. Das war unser Ziel.“

Text: Daniel Beer