Thomas Stokowy (v.l., Betriebs- und Pflegedienstleiter), Norbert Lenke (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Ministerpräsident Hendrik Wüst, Dr. med. Andreas Hecker (Ärztlicher Direktor) - (Fotos: Daniel Beer)
02.11.2021 Evangelisches Krankenhaus

NRW-Ministerpräsident besucht spontan das EVK

Hendrik Wüst dankte dem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach persönlich für die Aufnahme eines COVID-Patienten aus Rumänien.

Der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) besuchte am Montagabend spontan das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK). Hintergrund des Besuchs beim EVK ist die Aufnahme eines rumänischen COVID-Patienten im EVK am selben Abend, für die der Ministerpräsident seine Dankbarkeit persönlich ausdrücken wollte.

Angesichts der Zuspitzung der Corona-Lage in Rumänien hatte die Bundeswehr am Montag insgesamt sechs schwer Erkrankte nach Deutschland ausgeflogen. Vier der Patienten wurden in Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen verlegt – neben Bergisch Gladbach auch nach Bochum, Krefeld und Koblenz.

Wüst, der bis vor Kurzem als NRW-Verkehrsminister nicht unmittelbar in die Corona-Politik involviert war, nutzte den Besuch außerdem dazu, von Ärzten und Pflegekräften des EVK etwas über die Erfahrungen der vergangenen gut anderthalb Jahre mit der Pandemie und die Wünsche an die politischen Entscheider für die kommenden Wintermonate zur erfahren. Als Ministerpräsident von NRW hat Wüst von seinem Vorgänger Armin Laschet auch den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz übernommen.

Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor des EVK, Dr. med. Andreas Hecker, Betriebs- und Pflegedienstleiter Thomas Stokowy und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Lenke besichtigte Wüst die Intensivstation des EVK und dankte den diensthabenden Pflegekräften stellvertretend für ihren unermüdlichen Einsatz.

Dr. Hecker erinnerte daran, dass der Flaschenhals bei der Versorgung von Intensivpatienten nicht die Bettenanzahl, sondern das Personal sei. Das EVK hatte schon in der Frühphase der Pandemie interne Strukturen – z.B. eine eigene COVID-Ambulanz – geschaffen, um agil auf die Entwicklungen reagieren zu können. „Anfangs konnte niemand genau wissen, was auf uns zukommen würde. Durch die Impfung ist das Arbeiten inzwischen deutlich besser planbar“, berichtete Dr. Hecker dem Ministerpräsidenten.

Der pflegerische Leiter der Intensivstation im EVK, Marcus Obermayer, konnte von einem aktuellen Fall berichten, bei dem ein mit Corona infizierter Patient mutmaßlich durch die Impfung überlebt hat. „Der Patient gehörte wegen einer Organtransplantation zur Risikogruppe und hätte ohne Impfung höchstwahrscheinlich nicht überlebt. Die Krankheitsverläufe sind bei Impfdurchbrüchen in der Regel milder, die Impfung rettet definitiv Leben.“ Thomas Stokowy appellierte deshalb an den Ministerpräsidenten, die Booster-Impfung schnell und unkompliziert für die breite Bevölkerung verfügbar zu machen.

Text: Daniel Beer