Foto: Daniel Beer - Mirko Engeln, Pfleger im Hospiz am EVK, wurde kürzlich von einem Kamerateam des BR einen Tag lang begleitet.
11.01.2021 Hospiz am EVK

Was verdient ein Hospiz-Pfleger?

Ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks hat Mirko Engeln vom Hospiz am EVK Bergisch Gladbach für das Format „Lohnt sich das?“ einen Tag lang begleitet – Beitrag läuft am 15. Januar auch in der ARD.

Ein Mensch, ein Job, ein Leben. Und am Ende die Frage: Lohnt sich das? Unter dieser Frage begleitet der gleichnamige YouTube-Kanal des Bayerischen Rundfunks (BR) Menschen in ihrem Beruf und zeigt ihr Leben. Rentiert es sich, für das Gehalt zu arbeiten und damit das eigene Leben zu finanzieren? Wie glücklich macht die Arbeit? Für eine Folge hat das Kamerateam Mirko Engeln vom stationären Hospiz am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) einen Tag lang begleitet.

Am Freitag, 15. Januar, läuft der Beitrag auch in der ARD-Sendung „Live nach neun“ (ab 09:05 Uhr).

Menschen bis zum Tod begleiten – das ist die Arbeit von Mirko Engeln. Sein Beruf ist Pfleger im Hospiz. Das heißt: Er kümmert sich um todkranke Menschen, verteilt Medikamente, spricht mit Ärzten und Angehörigen, aber vor allem versucht er den Menschen auf dem letzten Lebensweg ein schönes Leben zu bereiten.

Engeln hat eine dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger gemacht. Viele Jahre hat er in einem Seniorenheim gearbeitet und ist dann zur Eröffnung im Januar 2020 in das neue Hospiz am EVK gewechselt. Er arbeitet im Schichtdienst - Früh-, Spät- und Nachtschichten. Für die Reportage hat der BR ihn Anfang Dezember während einer Frühschicht und anschließend im Privatleben begleitet.

Für das Format hat sich Mirko Engeln auf Eigeninitiative beworben: „Ich finde die Reportagen sehr interessant und wollte gerne mitmachen.“ Sehr zur Freude von BR-Redakteurin Julia Schweinberger, wie sie erklärt: „Es ist nicht so einfach, Protagonisten zu finden, die Lust haben, mit der Kamera begleitet zu werden und offen über ihr Gehalt zu sprechen.“

Überzeugungsarbeit musste Engeln im Vorfeld allerdings bei seiner Frau Isabell leisten. „Sie hatte etwas Sorge, dass es bei uns zu Hause zu unordentlich ist und wollte erst einmal aufräumen und putzen“, sagt Engeln schmunzelnd.

Authentizität ist der Redaktion des Formats aber besonders wichtig, wie Redakteurin Julia Schweinberger sagt. „Unsere Zuschauer merken es, wenn jemand nur eine Show abzieht.“ Mirko Engelns Beitrag kommt indes sehr gut an: „Ich habe viele positive Kommentare unter dem Video und auch aus meinem privaten Umfeld erhalten“, berichtet er.

Das Zuschauerinteresse am Format ist sehr groß. Seit März 2020 gibt es den YouTube-Kanal, der bereits rund 60.000 Abonnenten und fast 10 Millionen Videoaufrufe verzeichnet. Jeden Donnerstag wird eine neue Folge veröffentlicht. Und was verdient Mirko Engeln nun und lohnt sich das aus seiner Sicht? Die Antwort gibt es am Freitag in der ARD oder bereits jetzt auf YouTube (Link).

Text: Daniel Beer