Kai Rosen lässt sich zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie weiterbilden. Die sechsjährige Spezialisierung absolviert der 29-Jährige als Assistenzarzt in der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie des EVK. Dafür zog er vor zwei Jahren vom Linksrheinischen nach Rösrath-Forsbach. Im EVK ist Kai Rosen derzeit in der Zentralen Notaufnahme oder auf der Intensivstation anzutreffen - (Foto: Ute Glaser).
01.02.2023 Karriere

„Schon als Kind wollte ich Arzt werden“

Kai Rosen erzählt über seine Leidenschaft für die Orthopädie und Unfallchirurgie und wie er in seiner Freizeit entspannt und sich fit hält.

"Dass ich hier am EVK als Arzt arbeiten kann, macht mich glücklich. Für mich war schon als kleines Kind klar, dass ich Arzt werden wollte. Von meinen Eltern habe ich das nicht, denn die machen etwas ganz anderes: Mein Vater ist Schreiner, meine Mutter Altenpflegerin.

Geprägt hat mich unser Hausarzt. Wir hatten einen ganz tollen Hausarzt. Er konnte jeden gesund machen – so empfand ich das als Kind. Schon als Junge wusste ich: Das möchte ich auch tun. Ich möchte Menschen gesund machen. Ich will Arzt werden.

Heute interessieren mich auch sehr das Wissenschaftliche und das Technische – in Kombination mit dem Heilen. Warum ich ausgerechnet Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie werden will? Vielleicht spielt dabei mit, dass ich in einer Schreinerei groß geworden bin, denn letztlich ist auch die Chirurgie ein Handwerk. Ein sehr schönes! Die Orthopädie macht mir Spaß, aber das Akutmedizinische reizt mich mehr. Mein Herz schlägt eindeutig für die Unfallchirurgie und Notfallmedizin.

Ich finde daran so toll, dass ich durch mein Handeln Patienten selbst gesund machen kann. Das erfüllt mich. In anderen Disziplinen dauert die Heilung der Patienten oft sehr lang, Therapiepläne müssen erstellt und stufenweise umgesetzt werden – teils fachübergreifend. In der Unfallchirurgie kann ich selbst etwas bewirken – unmittelbar!

Ans EVK kam ich durch Zufall. Als Bergheimer hatte ich Medizin in Köln studiert. Alle Semesterferien verbrachte ich in einem kleinen Krankenhaus, wo ich nur den Facharzt zum Internisten hätte machen können. Aber ich wollte Chirurg werden. Eine Freundin zeigte mir dann die Stellenanzeige des EVK mit den Worten: „Die sind ganz gut!“ Beim Vorstellungsgespräch mit dem Chefarzt dachte ich sofort: „Das passt!“

Als ich im November 2020 am EVK begann, war gerade Corona-Hochphase. Aber ich gehe generell an alles entspannt ran. Ich bin nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, was mir in der Notfallmedizin hilft. Keine Ahnung, woher ich diese Nervenstärke habe. Das ist einfach so. Ich erinnere mich an meinen ersten Notarzteinsatz, ein Schädelhirntrauma mit Hubschrauber. Da dachte ich: Viel Schlimmeres kann nicht mehr kommen. Der Mann hat überlebt und wurde sogar zu Fuß entlassen.

zu bringen, was mir in der Notfallmedizin hilft. Keine Ahnung, woher ich diese Nervenstärke habe. Das ist einfach so. Ich erinnere mich an meinen ersten Notarzteinsatz, ein Schädelhirntrauma mit Hubschrauber. Da dachte ich: Viel Schlimmeres kann nicht mehr kommen. Der Mann hat überlebt und wurde sogar zu Fuß entlassen.

Den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie zu machen, dauert sechs Jahre. Vier muss ich noch. Meine Tage sind oft lang, aber ich freue mich, wenn mein Chefarzt mir die Chance bietet, bei ungewöhnlichen Operationen dabei zu sein. Ich finde es toll, ein breites Spektrum zu haben. In der Notaufnahme gucke ich auch gern in andere Fachbereiche. Es könnte ja mal einen Notfall mit einer Schwangeren geben. Mich interessiert das alles.

Dennoch sieht es mit der Freizeit besser aus, als viele denken. Auch mit langen Arbeitstagen kann man ein Privatleben haben und sich fit halten, wenn man sich bemüht. Ich komme fast jeden Tag von Forsbach mit dem Fahrrad hierhin. Beim Heimradeln lasse ich die Arbeit hinter mir.

Zu Hause treibe ich viel Sport und genieße die Zeit mit meiner Freundin, die mich am EVK kennengelernt hat und die Arbeitszeiten akzeptiert. Ich baue auch gern Möbel. Meine Wohnung habe ich komplett mit selbstgebauten Möbeln eingerichtet. (Er grinst.) Ich habe schon Anfragen von Oberärzten.

Am allerbesten gefällt mir das Team! Hier ist ein tolles Team in der Notaufnahme und auf jeder Station gibt es eine Menge Leute, mit denen ich gut zusammenarbeiten kann. Wegen ihnen freue ich mich jeden Tag, hierhin zu kommen."

Aufgezeichnet von Ute Glaser